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Altklarinette und Bassetthorn

Das Bassetthorn repräsentiert innerhalb der Klarinettenfamilie die Tenorlage.Es transportiert die Töne in F und besitzt dadurch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wald- und dem Englischhorn, die ebenfalls in der F-Tonlage klingen. Der Part des Bassetthorn wird im Violinschlüssel geschrieben. Es finden sich vor allem in älteren Werken sich auch tiefe Bassetthornstimmen im Bassschlüssel.

Ähnlich wie eine Klarinette besteht das Bassetthorn aus fünf Teilen, die mit Ausnahme des S-Bogens, der das Mund- mit dem Oberstück verbindet. auch die gleichen Bezeichnungen tragen. Ein metallener Schallbecher ist bei diesem Instrument ebenso wie bei der Bassklarinette in Pfeifenform aufwärts gerichtet. Die Bauweise der Mechanik entspricht entweder dem Böhm-System oder der deutschen Griffweise.




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Große Ähnlichkeit: die Altklarinette und das moderne Bassetthorn

Eine große Ähnlichkeit besitzen die Altklarinette und das moderne Bassetthorn. Die beiden tiefen Klarinetten, die in Es oder in F notiert sind, verfügen über den charakteristischen Knick in der Birne und sind mit einem Metalltrichter ausgestattet. Sie sind deshalb weder länger gebaut noch schwerer als eine B-Klarinette und werden häufig ebenso wie diese frei gehalten. Viele Altklarinettisten benutzen zur Entlastung des rechten Daumens, der das Instrument hält, ein gepolstertes Halsband. Die Position, mit der das Instrument im Mund gehalten wird, ist hingegen fest vorgegeben. Oft verfügen Altklarinetten, ähnlich wie Bassklarinetten, über eine Vorrichtung für den Dorn am Trichter. Hiermit wird die Metallstange, die am Ende mit Gummi-Stopfen ausgestattet ist, beschrieben. Obwohl das Instrument dadurch einfach auf dem Boden abgestellt werden kann, wird diese Vorrichtung nur selten genutzt.

Die Altklarinette zählt zu den im Es notierten Instrumenten und ist meist Bestandteil der symphonischen Blasmusik ebenso wie in gut besetzten Klarinettenchören. Im klassischen Symphonieorchester finden sich Altklarinetten nur äußerst selten. Mit ihrem tiefen, sonoren Klang und der handlichen Größe gehören sie zu den beliebten Instrumenten. Sie werden allerdings nur in geringen Stückzahlen hergestellt und haben als hochwertige Instrumente durchaus ihren Preis.

Die Altklarinette ist das richtige Instrument für anspruchsvolle Werke

Anspruchsvolle Werke haben fast immer eine Stimme für dieses besondere Instrument. Trotzdem spielen viele Altklarinettisten zusätzlich eine B-Klarinette als Zweitinstrument. Denn in manchen Stücken kommt eine Altklarinette einfach nicht vor. Musiker wissen allerdings, dass mit diesem im Es notierten Instrument auch alle Stücke gespielt werden können, die für ein Altsaxophon geeignet sind. Dabei ist der Tonumfang der Klarinetten größer als der von Altsaxophonen. Durch den neutralen Klang der Altklarinetten können viele für Altsax-Stimmen vorgesehene Werke auch mit diesem Instrument gespielt werden.

Bereits Mozart liebte das Bassetthorn

Als tiefe, in F notierte Klarinette wird das Bassetthorn fast ausschließlich in der klassischen Musik eingesetzt. Dort gibt es zwar nicht so viele bekannte Stücke wie bei der B-Klarinette, aber das Bassetthorn wurde von Wolfgang Amadeus Mozart trotzdem hoch geschätzt. Es war sein Lieblingsinstrument. Deshalb wird das Bassetthorn heute noch gern eingesetzt, obwohl die Altklarinette inzwischen viel weiter verbreitet ist und über einen fast identischen Klang verfügt. Ohne die Mitwirkung des Bassetthorns wären die Zauberflöte und das Requiem nicht entstanden! Die große Vorliebe Mozarts für dieses Instrument zeigt sich ebenfalls beim Notturni für drei Gesangsstimmen und drei Bassetthörner.

Das historische Bassetthorn

Historische Bassetthörner unterscheiden sich von den heutigen Instrumenten durch einen Knick in der Mitte und dem als Buch bezeichneten kastenförmigen Verbindungsstück. Früher wurden noch keine langen und effektiven Klappen gebaut. Diese waren zu Mozarts Zeiten noch nicht erfunden. Damals gab es Bassetthörner in den Stimmungen F und G. In Mode kam das vielseitige Instrument ab Ende des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde das Bassetthorn vor allem in der Kammermusik verwendet. Orchesterpartien für dieses Instrument gab es nur spärlich. Diese beschränkten sich auf Beethoven: Balletmusik zu „Geschöpfe des Prometheus“, Mendelssohn, Dvorak. Bis Richard Strauss das Bassetthorn wiederentdeckte, geriet das Instrument vorübergehend in Vergessenheit.

Die moderne Bassettklarinette

Die Bassettklarinette, die heute verwendet wird, ist kein Bassetthorn, sondern vielmehr eine erweiterte A-Klarinette. Im Lauf der Musikgeschichte wurde dieses faszinierende Instrument sowohl als glanzlos oder unpersönlich, aber durch den melancholischen Klang ebenfalls als feierlich und heilig bezeichnet. Der Name der Bassettklarinette sorgt ebenfalls für Verwirrung. Mit „Bassett“ wird eine Hunderasse mit niedrigem Körperbau bezeichnet. Allerdings stellt „Bassetto“ in der Musik die verkleinerte Form von „basso“ dar. Dieses über dem Bass liegende Register kann durch zusätzliche Töne für den Bassbereich erweitert werden und gab dem Instrument den Namen.

In verschiedenen Theorien wird versucht, die Entstehung des Namens zu erklären. Eine Vermutung besagt, dass die frühesten Bassetthörner halbkreisförmig gebogen waren und dadurch einem Horn ähnlich sahen. Eine andere Annahme geht davon aus, dass das Bassetthorn ähnlich wie das Jagdhorn mit Leder umwickelt war. Weitere Ideen versuchen die Namensgebung dadurch zu erklären, dass ein Bassetthorn im Gegensatz zur Klarinette einen metallenen Trichter besitzt oder durch seinen tiefen Klang an ein Waldhorn erinnert.




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In Deutschland erfunden: das Bassetthorn

Das Bassetthorn wurde in Deutschland um das Jahr 1760 erfunden. Bis zu diesem Zeitraum galt die Klarinette als Sopran-Instrument. Als plötzlich der Bedarf an Sonorität entstand, wurde als Instrumente für die tiefen Töne die Bassklarinette, die Bassettklarinette und das Bassetthorn entwickelt.

Das Bassetthorn wurde in C notiert, aber meist in F gestimmt. Es gab ebenfalls Bassetthörner in D, E, Es oder G. Obwohl der eigentliche Erfinder des frühen Bassetthorns unbekannt ist, gilt es als erwiesen, dass eine Familie Mayrhofer aus Passau und der aus Wien stammende Theodor Lotz Entscheidendes zur Entwicklung des Instruments beigetragen haben. Am Fürstenhof der Familie Thurn & Taxis in Regensburg wurden damals einige der ersten Bassetthörner gespielt.

Die frühen Instrumente wurden sichelförmig gebaut, damit das im Vergleich zur Klarinette längere Bassetthorn bequem gegriffen werden konnte. Allerdings wurde bald zu einer geknickten Form übergegangen und Instrumente aus unterschiedlichen Holzröhren zusammengesetzt. In der heutigen, sogenannten Tabakspfeifenform, die sich durch das gerade Rohr mit sanft gebogener Birne und nach oben weisendem Trichter ausgezeichnet, entstand das Instrument erst durch Wilhelm Heckel um das Jahr 1900. Seit der Erfindung stieg die Beliebtheit des Bassetthorns ständig, sodass in Oper in Paris bereits im Jahr 1773 den ersten Bassetthornisten einstellte. Der Grund dafür, dass es das Instrument dennoch nicht in das Sinfonie-Orchester des 19. Jahrhunderts schaffte, liegt in seine technischen Weiterentwicklung, die nicht dem Zeitgeist entsprach. Das Bassetthorn galt als schwer zu greifen, verfügte über ein veraltetes Mundstück und die Klänge des Instruments waren für ein romantisches Orchester zu leise.

Das heutige Bassetthorn hat einen festen Platz im Orchester

Glücklicherweise geriet das Bassetthorn nicht gänzlich in Vergessenheit. Alle Klarinetten-Neuerungen wurden inzwischen an das moderne, mit gerader Röhre und aufgebogenem Trichter ausgestatteten Instrument angepasst. Das heutige Bassetthorn entspricht sowohl in Dynamik und Lautstärke den aktuellen Anforderungen. Es ist wahlweise in deutscher Griffweise oder mit dem Böhm-System ausgestattet. Nicht nur in der historischen Aufführungspraxis hat das Instrument einen festen Platz, sondern wird auch in den Werken moderner Komponisten von Charles Ives oder Richard Strauss über Markus Stockhausen und Marc-Anthony Turnage eingesetzt.

Während im 19. Jahrhundert Bassetthorn-Stimmen oft durch das Englischhorn übernommen wurden, werden im Gegensatz dazu heute häufig Fagottstimmen auf einem Bassetthorn gespielt. Immer beliebter wird das für zwei Klarinetten, ein Bassetthorn und eine Bassklarinette geschriebene Format des Klarinettenquartetts, das für Piano-Klarinette-Bassetthorn umgeschrieben wird. Das Bassetthorn stellt für zahlreiche bekannte Klarinettisten, wie Sabine Meyer, Beate Zelinsky und Tara Bouman heute wieder ein beliebtes Zweit- oder Drittinstrument dar.

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Quellen und weiterführende Links:

  • http://www.die-klarinetten.de/content/deutsch/altklarinette.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Bassetthorn
  • http://www.hjs-jazz.de/?p=00260
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